TCRH-Tierärztetag 2025

TCRH-Tierärztetag 2025

Internationales Interesse an den ASP-Einsätzen in Hessen und Baden-Württemberg

Ende Juni trafen sich über 60 Tierärzte und weitere Vertreter von Ministerien beziehungsweise tierseuchenbekämpfenden Behörden im TCRH Training Center Retten und Helfen in Mosbach zum jährlich stattfindenden Tierärztetag. Der Fokus lag dieses Jahr auf den Erfahrungen bei der Bekämpfung der Seuche in Hessen und Baden-Württemberg. Außerdem wurde über die ASP-Situation in den anderen Ausbruchsgebieten berichtet.

Neben Vertretern der betroffenen Landkreise in Hessen und Baden-Württemberg waren auch viele Veterinärbehörden anderer Kreise im Land sowie Vertreter aus Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, dem Saarland und Bayern dabei. Wir haben uns besonders über das Interesse der tierseuchenbekämpfenden Behörden aus dem Elsass, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden gefreut, die den weiten Weg nach Mosbach auf sich genommen haben.


Minister Peter Hauk zur aktuellen ASP-Lage

Nach der Begrüßung durch die Projektkoordinatorin Dr. Christina Jehle hielt der Minister Peter Hauk MdL ein Grußwort. Er betonte die gute Zusammenarbeit aller an der ASP-Bekämpfung Beteiligten aus Hessen und Baden-Württemberg und dankte den Einsatzkräften für ihr großes Engagement bei der Kadaversuche, das seit über einem Jahr selbst bei widrigen Bedingungen uneingeschränkt ist.

Die Präsidentin der Landestierärztekammer Baden-Württemberg, Dr. Heidi Kübler, hielt ebenfalls ein Grußwort, in dem sie unter anderem auf die Gefahr und die Folgen eines ASP-Eintrags in die Hausschweinbestände einging.


Ein Jahr ASP in Hessen

Was nach dem ASP-Ausbruch alles auf die Behörden zukommt und wie dynamisch das ASP-Geschehen sein kann, zeigte Justus Kallmeyer, der operative Leiter des Führungsstabs „ASP – Afrikanische Schweinepest“ im HMLU in Wiesbaden, anhand von Lagekarten. Anhand der Lagekarten zeichnete er den Teilnehmern ein eindrückliches Bild der Seuchendynamik und der Stabsarbeit seit dem ersten positiven ASP-Fund vor einem Jahr.

Die Kadaversuche ist nur ein Aspekt von vielen, der in der ASP-Bekämpfung relevant ist. Kallmeyer schilderte die enormen Belastungen, die über Nacht zusätzlich zur normalen Arbeit auf die verantwortlichen Mitarbeiter der Behörden zugekommen sind. Er berichtete über die Herausforderungen beim Bau von Zäunen, beim Einsatz von Saufängen sowie über das Management der ASP-Ausbrüche in den Hausschweinbeständen und die gute Zusammenarbeit mit den Expertinnen und Experten des Friedrich-Löffler-Instituts. Weiterhin hob er die stets gute Zusammenarbeit zwischen Hessen und Baden-Württemberg bei allen Maßnahmen zur Bekämpfung der Tierseuche hervor.


ASP – von Afrika aus in die ganze Welt

PD Dr. Katja Schulz vom Friedrich-Löffler-Institut kam extra von der Insel Riems nach Mosbach, um über die ASP-Situation weltweit und in Deutschland zu berichten. Die lange Haltbarkeit des ASP-Virus in der Umgebung macht die Bekämpfung besonders anspruchsvoll, teuer und langwierig. Dabei ist es wichtig, durch eine Reduktion des Schwarzwildbestands die Infektionskette zu unterbrechen. Für Hausschweinbestände ist die Biosicherheit wichtig. Die Relevanz von Fliegen als Überträger wird momentan noch untersucht. Ob bzw. wann es einen Impfstoff gegen die ASP geben wird, ist noch unklar.


Herausforderung für Behörden

Deborah Schobrick schilderte, vor welchen Problemen und Aufgaben die tierseuchenbekämpfenden Behörden nach einem ASP-Ausbruch stehen. Sie ist Amtstierärztin im Kreis Bergstraße, seit Ausbruchsbeginn unmittelbar mit der Seuchenbekämpfung betraut und hat mit ihrem Hund beim TCRH die Ausbildung zum Kadaversuchteam absolviert. Sie ist regelmäßig im Einsatz. Sie gab hilfreiche Tipps zur Ausstattung der Bergeteams und zeigte anhand von eindrucksvollen Bildern die unterschiedlichen Kadaverzustände und die Schwierigkeiten, mit denen die Teams tagtäglich konfrontiert sind. Neben der körperlichen Belastung darf auch die psychische Belastung der Bergekräfte nicht unterschätzt werden.


Situation in Nordrhein-Westfalen

Über den neuen ASP-Ausbruch Mitte Juni in NRW berichtete Christian Stoll von der Wildtierseuchenvorsorge Gesellschaft. Dort läuft die Seuchenbekämpfung gerade erst an. Die Kadaversuche mit Hunden und Drohnen liefert Informationen für die Festlegung der Restriktionszonen und den Zaunbau.


Praktische Bergeübung und Besichtigung der Hygieneschleuse

Nach der Mittagspause hatten die Teilnehmer auf dem TCRH-Gelände Gelegenheit, die neu aufgebaute Hygieneschleuse mit Duschwagen für Menschen und Hunde sowie die Fahrzeugschleuse in Augenschein zu nehmen. An einem Schwarzwildkadaver konnten außerdem mit verschiedener Ausrüstung die Beprobung und Bergung geübt und besprochen werden.


Wichtige Erkenntnisse für die Praxis der Seuchenbekämpfung

Bei der Abschlussbesprechung äußerten sich die Teilnehmer sehr positiv über die Veranstaltung und nahmen viele neue Erkenntnisse und Anregungen mit nach Hause.

Der nächste Tierärztetag findet voraussichtlich Mitte 2026 wieder im TCRH statt. Ende Januar 2026 ist in Dortmund ein Treffen der Verantwortlichen für die ASP-Kadaversuche aus ganz Deutschland geplant.


Weitere Informationen:


Bilder: Marcel Schäfer, TCRH

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